Verwicklungen

Mo., 14. März 2016 bis
Fr., 18. März 2016

Ein Labor zu menschlich-nichtmenschlichen Assemblagen, Zusammenfügungen und Versammlungen

In diesem Labor erforschen die teilnehmenden KünstlerInnen, was es bedeutet, nicht-menschliche Dinge zu choreografieren und von ihnen choreografiert zu werden. Im Vordergrund steht die Begegnung mit dem Material, die Erkundung der materiellen Beschaffenheit von Dingen. Das Labor fragt, ob Handlungsfähigkeit, Selbstorganisation und Wirkungsmacht, die traditionell für Menschen reserviert waren, auch auf nicht-menschliche Entitäten ausgedehnt werden können und wie eine solche Wahrnehmung den eigenen Körper und seine Bewegungen verändert. Das Labor erforscht den menschlichen Körper in seinem Eingespannt- und Eingebettet-sein in materielle Arrangements und Konstellationen und Übersetzungsprozesse. Es setzt sich mit nicht-menschlichen Körpern in diversen Nahe- und Berührungsverhältnissen mit dem Menschen auseinander. Spannend ist dabei auch die Relation der materiellen Körper und der Sprache, die diese umspielt. Welcher Tanz entsteht, wenn die Dinge zu Ko-Choreografen erklärt werden? Das Labor erforscht unpersönliche materielle Aspekte innerhalb und außerhalb des menschlichen Körpers. Kann das »es« als Akteur verstanden werden, das genauso aktiv ist wie die menschliche Sprache? Und wie kann »es« zum Tanzen gebracht werden?

Im Vordergrund des Labors steht die Frage, wie die Erforschung von Dingen und Gegenständen – deren Materialität, deren soziokulturelle Bedeutung und deren Existenz in der Sprache – zur Triebkraft choreografischen und performativen Arbeitens werden können. Kann Choreografie als eine ständig in Bewegung begriffene (Wieder- und Neu-) Versammlung von menschlichen und nicht-menschlichen Körpern verstanden werden? Welche Bewegungen entstehen in der Begegnung von menschlichen Körpern und Dingen und wie können Subjekt-/Objektzuschreibungen dabei verwischt werden?