Fault lines for a third space of performance (3rd example)
22:00 - 02:00
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Marcus Steinweg als Gast bei Jack Hausers VERWERFUNGSLINIEN – Werk 2016
GLORIOUS WEIRDNESS OF ART & COSMIC: LIVE 3. BEISPIEL
für STOFFWECHSEL – ÖKOLOGIEN DER ZUSAMMENARBEIT
zitiert aus den angegeben Quellen
Thomas Martin, Volksbühne Berlin
spricht mit Marcus Steinweg über DIE PHILOSOPHIE DER ÜBERSTÜRZUNG
T.M.: Was also ist dann die spezifische Bewegungsform der Philosophie?
M.S.: Neben dem Springen, zum Beispiel das Fallen. Man kann abwärts- und aufwärtsfallen. Man hat nicht die Kontrolle über das, was man tut. Es ist, wie wenn man steil bergab geht: man wird an seinen Körper erinnert, an seine Masse, an sein Gewicht.
[...] Die Realität ist eine wirkungsmächtige und brüchige Fiktion. Es ist klar, dass unsere kollektiven Narrative real sind und gut funktionieren. Ebenso wichtig ist es, ihre Kontingenz einzusehen, ihre Nicht-Notwendigkeit. Ich definiere Philosophie als Öffnung auf diese Kontingenz und als Affirmation der Inkonsistenz von Realität.
(Marcus Steinweg: Philosophie der Überstürzung, S 139)
So sehr Kunst sich ihrer Definition „sperrt“,so sehr verlangt sie nach einer. Kunst ist kaum anderes als Arbeit an ihrem Begriff, Bestimmung dessen, was Kunst ist und sein soll. In der Öffnung darauf, worin sie längst eingelassen ist, die Dimension konstituierter Gewissheiten und Valenzen, drängt es sie an die Grenze sowohl des Tatsachenraums, wie an die Grenze ihres Begriffs und ihrer bisherigen Erscheinungsform. Zur Kunst gehört eine Dynamik der Selbsthervorbringung durch Werke, kontinuelle Redefinition dessen, was unter ihrem Begriff läuft. Kunst erweitert den Kunstbegriff, indem sie sich auf ihr Anderes, das sie begrenzt, entgrenzt. Jedes Kunstwerk ist eine Entgrenzungsform, ein auf seine implizite Inkonsistenz gerichteter Exzess. Exzess, der seine Entgrenzung auf seine Grenze markiert, sein Offensein für die Formlosigkeit, dessen Träger es bleibt. Kunst ist eine Formbehauptung, die sich in der Öffnung aufs Formlose generiert. Sei das Formlose die Gesellschaft als überkomplexer, intrakontradiktorischer Tatsachenraum – die Zone der sozio-historio-symbolischen Evidenzen –, sei es der Inkonsistenzpunkt dieses Bereichs, die ihm kommensurable Inkommensurabilität.
(Marcus Steinweg: DANCE (INSIDE PAPER): Session 8 in RAKETE
http://www.corpusweb.net/dance-inside-papersession8-2.html
Subjekte des Einverständnisses sind Subjekte einer unwahrscheinlichen Bejahung. Sie sagen Ja zur Wirklichkeit, wie sie ist. Das bedeutet nicht, daß sie alle realen Ereignisse und Prozesse gutheißen. Einverständnis impliziert kein Urteil. Die Einverstandenen riskieren einen Realitätsbezug ohne Wertung. Sie sind einverstanden mit der ursprünglichen Wertlosigkeit des Realen. Denn das Reale ist nichts als das Maßstablose. Es ist, was jeden Maßstab übersteigt. Das Reale geht seiner Mäßigung in Wertmaßstäben voraus. Es ist das Inkommensurable schlechthin.
(Marcus Steinweg: Subjektsingularitäten - Hyperbolismus / Blinde Kunst, S 64)
Die Gemeinschaft der Liebenden ist die Chaos-Gemeinschaft von Subjekten. die den Abgrund der Liebe – die Grenzen der Sprache – berühren. An das Chaos zu rühren bedeutet, die Tiefe dessen zu kontaktieren, was keinen Boden hat.
(Marcus Steinweg: Subjektsingularitäten - Gemeinschaften / Liebende I, S 135)
People incessantly create a shield that offers them shelter, drawing a firmament on its underside and writing their conventions and opinions on it; the poet, the artist though makes a slit into this shield, he even rips up the firmament in order to let a bit of free and windy chaos intrude, and in a sudden ray of light frames a vision which appears through the slit. (Deleuze/Guattari, From Chaos to the Brain)
The third space of performance is created not as an assertion, it arises as a fault line of the two layered continents VISUAL ART & THEATRE ART. Both continents have a varied experience with ephemeral materials and figurative or form union concretisations. Now the REAL moves these two continents toward each other. The resulting fault line reveals new landscapes.
A research-work by Jack Hauser (AT) and Marcus Steinweg (DE) and guests: